28.11.12 // Wolfswelpe im Hohwald ist tot |
veröffentlicht am: 27-11-2012 |
Wolfswelpe im Hohwald ist tot
Von Katarina Lange
Das weibliche Jungtier des neuen Rudels wurde von einem Auto erfasst.
Ein junger Wolf aus dem erst kürzlich nachgewiesenen Rudel im Hohwald bei Sebnitz ist am Sonnabend von einem Auto überfahren und dabei tödlich verletzt worden. Das Tier wollte die Straße zwischen Langburkersdorf und Steinigtwolmsdorf überqueren und wurde dabei von einem Auto erfasst. Der Welpe flüchtete noch einige hundert Meter in den Wald hinein, wo er aber verendete. Der Fahrer des Unfallwagens hatte nach dem Zusammenstoß die Polizei informiert.
„Bei dem Tier handelt es sich um einen Welpen des Hohwaldrudels“, bestätigt Jana Endel, Mitarbeiterin im Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz gestern gegenüber der SZ. Die Wölfin ist jünger als ein Jahr und wurde vermutlich im Mai dieses Jahres geboren. Ob das Tier der gleiche Welpe ist, der Anfang November in einer Schafkoppel in Oberottendorf in der Falle steckte, ist noch nicht geklärt.
„Anhand der Fotos von Schäfermeister Eberhard Klose können wird das leider nicht erkennen“, sagt Jana Endel. Jungtiere würden sich optisch kaum von ihren Geschwistern unterscheiden. Nur bei erwachsenen Grauwölfen könnte man mitunter optische Unterschiede ausmachen.
Das tote Tier wurde am Wochenende in das Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin transportiert. Der Wolf wird hier von Experten genau untersucht. „Das ist ein Standardverfahren, wenn ein toter Wolf gefunden wird“, erklärt Jana Endel. In Berlin soll herausgefunden werden, an welchen Verletzungen das Jungtier starb. Außerdem wird sein Ernährungsverhalten untersucht.
Der Welpe ist der erste tote Wolf, seitdem sich ein Rudel im Hohwald angesiedelt hat. Das tote Tier wurde später von Treibern einer sogenannten Drückjagd im Wald gefunden und an das sächsische Wolfsmanagement übergeben. Die Drückjagd fand am Sonnabend im Hohwald statt – etwa zu der Zeit, zu der auch der Unfall passierte.
Ob beide Vorfälle in einem Zusammenhang stehen, wollten die Mitarbeiter vom Kontaktbüro Wolfsregion gestern nicht bestätigen. Bei einer Drückjagd scheuchen Jäger das Wild mit Treibern und Hunden auf, um es zu den stehenden Jägern zu bringen. Ob der Wolfswelpe durch die Jäger aufgescheucht wurde oder unabhängig von der Jagd auf die Staatsstraße lief, ist unklar.
Das Auto ist inzwischen eine der größten Gefahren für den Wolf in Sachsen. In Sachsen sind seit 2006 insgesamt 15 Wölfe von einem Auto oder Zug überfahren worden und gestorben, darunter viele Welpen. Um Wildunfälle zu vermeiden, sollten Autofahrer besonders bei Dunkelheit vorsichtiger fahren.
Quelle: sz-online.de//regional
Bei Drückjagd bleibt Tierschutz auf der Strecke
Zuletzt geändert am: 04-12-2012 um 00:58 >Zurück
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