Radeberg führt als erste sächsische Stadt eine Kastrationspflicht für Katzen ein

Der Radeberger Stadtrat hat in seiner gestrigen Sitzung dem Vorschlag von OB Gerhard Lemm (SPD) auf Einführung einer allgemeinen Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Katzen zugestimmt. 

Damit sind ab Beginn des nächsten Jahres die Halter freilaufender Katzen verpflichtet, diese kastrieren zu lassen. Ausnahmen können bei verantwortlicher Haltung zugelassen werden. Die Stadt folgt damit dem Beispiel von über 50 Städten und Gemeinden außerhalb Sachsen, die teilweise bereits seit Jahren so verfahren. In Belgien und Österreich ist dies sogar landesweite Vorschrift.

Der Erlass einer solchen Verordnung wird vom Deutschen Tierschutzbund schon seit Jahren bundesweit gefordert. Die Tierschützer sehen darin die einzige Möglichkeit, massives Elend von Katzen zumindest zu mildern. Auch der sächsische Tierschutzbund und der Radeberger Tierschutzverein hatten sich im Vorfeld für das durchaus umstrittene Vorhaben eingesetzt.

Zusätzlich sollen auch andere Tiere wie etwa Singvögel geschützt werden, aber auch Menschen vor Krankheitsgefahren, die von streunenden Katzen ausgehen.

In der Umsetzung will Radeberg zunächst  nicht vorrangig auf mögliche Bußgelder setzen, sondern in erster Linie informieren. Dabei wird auch eine Zusammenarbeit mit Tierärzten und Tierschützern angestrebt. OB Lemm: „Es geht vor allem darum, das Bewusstsein für eine verantwortungsvolle Tierhaltung zu verbessern. Vielen Leuten ist oft gar nicht klar, welches Elend sie in Kauf nehmen. Dem oft schrecklichen  Leben und Sterben von ungewolltem und unkontrolliertem Katzennachwuchs auf unseren Strassen wollen wir nicht völlig tatenlos weiter zusehen.“

Zuletzt geändert am: 01-12-2011 um 12:30

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