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Gesunde Zukunft | NEWS

Auch im Rödertal polarisiert der Wolf

Helene Möslinger vom Wolfsbüro hielt einen Vortrag auf Schloss Klippenstein. Keine leichte Sache. Argumente wurden ausgetauscht.

Von bernd Goldammer

 

Brechend voll war es Freitagabend auf Schloss Klippenstein. Helene Möslinger hatte keinen leichten Vortrag. Sie kommt vom Wolfsbüro – und auch im Rödertal polarisiert kein Tier so sehr wie der Wolf. Nicht erst mit dem Märchen von Rotkäppchen bekam Isegrim einen so schlechten Ruf, dass er deshalb vor mehr als hundert Jahren in Deutschland sogar ausgerottet wurde. Von bäuerlichen Treibern wurde er damals vor die Schießtribünen adliger Helden in der Laußnitzer Heide getrieben. Jetzt ist er wieder da – und wer Helene Möslingers Vortrag hörte, fragte sich, ob er jemals gänzlich weg war. Immerhin sollen in Deutschland zwischen 1945 und 1990 genau 19 Wölfe geschossen worden sein. Wie hoch liegt die Dunkelziffer? Die Wissenschaft hat Menschen und Zeiten verändert. In der Moderne haben Märchen einen Unterhaltungswert, für den rationalen Zeitgenossen zählen die Fakten. Auch dem „Wolfsgruseln“ ist man auf den Grund gegangen.


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Neuer Ärger um Wolfsgutachten

Die 47-Seiten-Abhandlung zum B 6-Unfall ist im Internet abrufbar. Gegner kritisieren, sie sei unwissenschaftlich.

Von Anna Hoben

 

Die Abhandlung beginnt staatstragend. „Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht“, dieses Motto steht auf der Titelseite des Gutachtens. Der Meißner Wernher Gerhards hatte es nach dem Unfall in Diera-Zehren verfasst, bei dem im Dezember zwei Autofahrer schwer verletzt und neun Pferde getötet worden waren. Gerhards, der sich als „freier Wissenschaftsjournalist“ bezeichnet, hatte es wochenlang unter Verschluss gehalten; jetzt ist es auf der Internetseite des Meißner Kreisjagdverbandes abrufbar.


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„Wir müssen uns überall auf den Wolf einstellen“

Vanessa Ludwig vom Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz zur Ausbreitung des Wolfes – und die Folgen von Verkehrsunfällen bis Nutztierrissen.

 

 


Ein Wolf ist Dienstagabend nahe Tauer bei Peitz (Spree-Neiße) mit einem Pkw kollidiert. Wie die Polizei bestätigte, ist dabei das Tier an seinen Verletzungen gestorben. Die Insassen des Volvo blieben unverletzt. Zu welchem Wolfsrudel das Tier gehörte, wird noch geprüft. Fakt ist aber: Die Lausitzer Wölfe wandern – und in jüngerer Vergangenheit vor allem in Richtung Norden und Westen. Dabei kommt es zu Unfällen wie am Dienstagabend und zu Begegnungen von Wolf und Mensch. Im Meißener Elbland etwa vermehrt. Das Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz, mit Sitz in Rietschen, versucht mit Aufklärung dagegen zu halten. Die SZ hat mit Projektleiterin und Biologin Vanessa Ludwig gesprochen.


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Getöter Hund, Wolf war es NICHT
 

Hoyerswerda. Der in Hoyerswerda getötete Hund ist nicht das Opfer eines Wolfs geworden. Das hat die Analyse von DNA-Spuren ergeben. Die im Maul des Kadavers gefundenen Spuren stammen vielmehr von dem Boxer-Mischling im angrenzenden Gehege der Tierpension, teilte das Umweltministerium am Freitag mit.


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Diana schießt nicht mit Schrot

Wer hat den Wolfswelpen in Hermsdorf zersiebt? Die Gerüchteküche kocht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Aber der Schütze scheint sich sicher zu sein.

Von Jana Ulbrich

Wie viel Hass muss in einem stecken, der mit einer Schrotflinte aus nächster Nähe auf einen jungen Wolf losballert? Der sich nicht mal die Mühe macht, den Kadaver des streng geschützten Tieres zu vergraben? Der seine Beute womöglich bewusst wie eine Trophäe zur Schau stellt: Siehst du Wolf, so ergeht es dir, wenn du uns zu nahe kommst!

Mitten auf der Wiese hat der tote Welpe gelegen am 13. Dezember. In Hermsdorf an der Kleinen Spree. Nur ein paar hundert Meter entfernt von den letzten Häusern. Nicht weit vom idyllischen Spazierweg, der an der alten Mühle vorbei aus dem Ort führt: über den Mühlgraben, unter knorrigen Linden am Wasser entlang und dann über die Wiesen in den Wald. Aller paar Meter ist hier ein Hochsitz gezimmert. Es muss ein einträgliches Jagdrevier sein. Der tote Wolf, erst im letzten Frühjahr geboren, hatte 31 Schrotkugeln im Bauch.
Diana hätte niemals mit Schrot auf ein geschütztes Tier geschossen. Die Göttin der Jagd steht keinen Kilometer vom Fundort entfernt. Die schöne Statue ist das stolze Wahrzeichen des kleinen Dörfchens mit seinen nicht mehr ganz 200 Einwohnern. Die Hermsdorfer haben sie gerettet, als ihr Schloss 1979 wegen Baufälligkeit gesprengt wurde. Nur Diana ist übrig vom Schloss. Ausgerechnet die Göttin der Jagd – wie paradox es doch manchmal zugeht!

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Zweifel am Wolfsgutachten

Nach einer Expertise sollen die Tiere einen heftigen Unfall ausgelöst haben. Die These ist allerdings umstritten.

Von Anna Hoben

 


Der Ärger um einen Brandbrief des Meißner Kreisjagdverbandes geht weiter. Jetzt mehren sich Zweifel an der Seriosität des Gutachtens, auf dem das Schreiben basiert. Jäger hatten sich in dem Brief besorgt über die „unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes im Landkreis Meißen“ geäußert. Die Tiere hätten sich zu einer Gefahr für die Öffentlichkeit entwickelt.


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Zu Tode erschreckt?

Zwei schwer verletzte Menschen, neun tote Pferde. So die Bilanz eines Unfalls. Später findet man Wolfsspuren vor Ort.

Von Marco Henkel

Zunächst war es nur ein vager Verdacht. Jetzt scheint er sich bestätigt zu haben: Wölfe sind zumindest mit schuld an dem schlimmen Unfall, bei dem in der vergangenen Woche eine 39-jährige Frau und ein 24-jähriger Mann schwer verletzt wurden und neun Pferde starben. Wie die Sächsische Zeitung erfuhr, belegt dies ein Gutachten. Die Spurenlage auf dem Gelände zeigt demnach, dass zwei bis drei Wölfe die Pferde aus der Koppel herausgetrieben haben. In ihrer Panik flüchteten die Tiere in Richtung der Bundesstraße6 in Diera-Zehren. Zunächst schien damals alles noch einmal gut zu gehen. Pferdehofbesitzer Peter Kunath gelang es, mithilfe der Polizei die Pferde einzufangen. Doch als Kunath die Tiere zurück zur Koppel führte, scheute ein Wallach, das Leittier der Herde, erneut. Etwas hatte ihn erschreckt. Wieder flüchteten die Tiere zurück zur Straße. Die Autos dort hatten keine Chance auszuweichen und prallten in die Herde.Nach der Spurensuche der Gutachter steht nun fest, wovor der Wallach plötzlich so erschrak. Auch an dieser Stelle fanden sie Pfotenspuren der Wölfe und eventuell auch deren Losung, also Kotspuren. Das muss jedoch noch eine genauere Untersuchung zeigen.


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Jäger verurteilen Wolfstötung

Dresden. Der sächsische und der Deutsche Jagdverband haben die unerlaubte Tötung eines Wolfs in der Lausitz scharf verurteilt. Gegen den unbekannten Schützen habe man Strafanzeige erstattet, teilte der Landesjagdverband Sachsen (LJV) am Mittwoch mit. Zugleich wehrten sich die Verbände gegen pauschale Schuldzuweisungen. „Es hilft am wenigsten dem Wolf, wenn sich jetzt reihum der Schwarze Peter zugesteckt wird“, erklärte LJV-Präsident Knut Falkenberg. Zahlreiche Jäger hätten sich bundesweit zum Wolfsberater schulen lassen. Ihre Arbeit sei unerlässlich für ein lückenloses Monitoring der in Deutschland streng geschützten Art.
 

 


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„Kopfgeld“ auf Wolfsjäger ausgesetzt

Der Wolf breitet sich langsam wieder aus in Deutschland. Nun sorgt der Abschuss eines jungen Wolfs für Empörung. Mittlerweile wurde eine Belohnung zur Ergreifung des Täters ausgesetzt

Berlin/Dresden. Die Naturschutzorganisation WWF hat nach dem Abschuss eines Wolfswelpen in der Lausitz eine Belohnung von 10.000 Euro zur Ergreifung des Täters ausgesetzt. „Illegale Abschüsse von bedrohten Tierarten sind ein Verbrechen und kein Kavaliersdelikt“, erklärte der WWF-Wildbiologe Janosch Arnold am Dienstag in Berlin. Wölfe sind eine in Deutschland streng geschützte Art, ihre unerlaubte Tötung ist eine Straftat. Der Kadaver des jungen Wolfs war am Freitag auf einer Wiese bei Hermsdorf in der Gemeinde Lohsa (Landkreis Bautzen) entdeckt worden.


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Der Wolf ist in Moritzburg

Am Montagabend wurde ein Tier bei Steinbach beobachtet. Seit zwei Monaten schon gibt es Spuren in der Region.

Von Philipp Siebert

Alexandra zur Lippe ist immer noch aufgeregt. Diese Begegnung wird die Adlige nicht so schnell vergessen. Es war am Montagabend, gegen 17.15 Uhr. Die Proschwitzerin war mit dem Auto von Gröbern nach Moritzburg unterwegs. Am Kreisverkehr an den Buschhäusern bog sie rechts ab, weiter in Richtung Moritzburg. Im Waldstück bei Steinbach bremste jedoch plötzlich der vor ihr fahrende Wagen, wich auf einmal nach rechts aus. Alexandra zur Lippe blieb nichts anderes übrig. Auch sie bremse, fuhr ganz langsam. „Auf einmal sah ich ihn ganz lässig an meinem linken Kotflügel vorbeitrotten.“ Es war ein Wolf. Auch wenn es dunkel war, ist sie sich sicher, das Tier mit seinem grauen Fell erkannt zu haben. Sekunden später verschwand der Wolf im Wald – zog weiter in Richtung Norden.


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