Gruselmärchen sind so penetrant. Schnulzen habe ich sofort vergessen, Monster und Gespenster nicht. Als Kind Stoff meiner Träume, heute reiß ich mich zusammen. Darin sollten wir uns alle üben. Würde das Layout es erlauben, folgender Satz stünde hier so groß wie unser Titel: Wölfe essen keine Omas!
Sie tun den Menschen nichts. Dafür sind sie viel zu scheu. Wenn wir über Wölfe sprechen, bitte ohne diese Angst. Sie stammt aus Anekdoten, die zurecht den Namen Märchen tragen.
Was Schafe ertragen müssen, ist natürlich grausam. Aber die Lösung heißt nicht Mord. Unsere Natur blutet jetzt schon aus. Insekten, Vögel, Elefanten – alles rotten Menschen aus. Wollen wir wirklich noch mehr morden? Ist es nicht die Schuld des Menschen, dass Wölfen ihre Feinde fehlen? Sollte nicht der Mensch den Ausgleich schaffen, statt den Wolf zu lynchen? Wir müssen uns stärker aus der Natur zurückziehen, damit sie sich erholen kann. Sie kann sich regulieren. Im Gegensatz zu uns. Können wir das endlich raffen? Andernfalls stehen uns Gruselgeschichten bevor, bei denen selbst Graf Dracula vor Angst in seine Gruft pinkelt. Sie werden keine Märchen sein.
Quelle: www.sächsische.de/görlitz