20.04.13 // Lausitzer Wölfe bleiben ihren Revieren treu |
veröffentlicht am: 21-04-2013 |
Lausitzer Wölfe bleiben ihren Revieren treu
Mithilfe von Sendern können Wissenschaftler die Wege der Tiere nachvollziehen – und kommenzu neuen Erkenntnissen.
Eine Fotofalle belegt, dass die 22 Monate alte Wölfin „Marie“ aus dem Milkeler Rudel sich bei ihrer Familie aufhält. Die Leiterin des Kontaktbüros Wolfsregion Lausitz, Vanessa Ludwig, informiert: „Mit Hilfe der automatischen Kameras wurden nacheinander Marie, ihre Mutter, ihr Stiefvater und vier Welpen fotografiert.“ Die im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung besenderte junge Wölfin „Marie“ hält also immer noch engen Kontakt zu ihrem Geburtsrudel und bleibt dem Revier treu.
Die Wissenschaftler können das fast minuziös nachvollziehen und belegen. Vom 2. Mai 2012 bis 31. März 2013 nutzte Marie ein 564 Quadratkilometer großes Streifgebiet. Aber da hinein fallen sogar die wenigen Ausflüge außerhalb des Milkeler Territoriums. Ihr Hauptwandergebiet ist lediglich 372 Quadratkilometer groß. Und dieses Gebiet ist nun mal zu einem Großteil das bekannte Milkeler Territorium, das sich von Neschwitz im Süden bis Neustadt/ Spreetal im Norden erstreckt. Dass die Wissenschaftler so genaue Angaben machen können, liegt am Sender, welcher der jungen Wölfin am 2. Mai 2012 vom Wildbiologischen Büro Lupus angelegt worden ist. Diese Besenderung ist durch die Kooperation des sächsischen Umweltministeriums, der Gesellschaft zum Schutz der Wölfe, dem Internationalen Tierschutz-Fonds und dem Naturschutzbund Deutschland sowie dem World Wide Fund For Nature Deutschland ermöglicht worden. Ziel ist es, Daten zur Raumnutzung der Wölfe in Sachsen zu sammeln – und Daten zum Abwanderungs- und Ausbreitungsverhalten von Wölfen in Deutschland zu erheben.
Ein ebenfalls junger und mit einem Sender ausgestatteter Wolf ist MT5. Der Jungwolf aus dem Nochtener Rudel hält sich seit Oktober 2012 überwiegend im Südteil des Daubaner Rudelterritoriums auf. „Von Zeit zu Zeit ist er auch direkt im Kerngebiet des Daubaner Rudels, im Daubaner Wald, unterwegs“, so Ludwig. Das Territorium des Daubaner Rudels grenzt südlich an das des Nochtener Rudels an.
Eine ähnliche Situation beobachteten die Wolfsforscher 2010, als der ebenfalls aus der Nochtener Wolfsfamilie stammende „Karl“ sich mehrere Wochen im benachbarten Milkeler Territorium aufhielt, bevor er zusammen mit einer jungen Fähe (Wölfin) die Spremberger Wolfsfamilie gründete. Deshalb ist es durchaus denkbar, dass die beiden Jungwölfe sich innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate von ihren Heimatrudeln lösen, abwandern und an anderer Stelle ein eigenes Rudel gründen.
Der junge männliche Wolf MT5 ist aus dem letzten Wurf der jüngst verstorbenen Wölfin „Einauge“. Sie ist Mitte März – vermutlich geschwächt und schlicht alt und gebrechlich – durch Wölfe so schwer verletzt worden, dass sie verstorben ist. Ihr Nachkomme MT5 hat auch schon einiges durch – er ist nach einem Verkehrsunfall im Dezember 2011 verletzt eingefangen, tierärztlich behandelt und im Januar 2012 mit Halsbandsender wieder freigelassen worden. Kurze Zeit später haben Fotofallenaufnahmen bewiesen, dass er sich vollständig erholt hat. (SZ/ws)
Quelle: sz-online.de // BIW
Zuletzt geändert am: 21-04-2013 um 13:58 >Zurück
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