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Gesunde Zukunft | NEWS

19.09.12 // Müllermilch braucht Wasser

veröffentlicht am: 19-09-2012
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Müller braucht Wasser


Die Leppersdorfer Molkerei plant den Bau einer neuen Wasserleitung. Anwohner haben Bedenken gegen das Vorhaben.

von Thomas Drendel

Molkereien brauchen Wasser. Viel Wasser. Das gilt insbesondere für Europas größtes Milchwerk in Leppersdorf. Für die Produktion von Joghurts oder H-Milch benötigt das Werk große Mengen heißen Wasserdampfs. Um die Versorgung auch künftig zu sichern, will Sachsenmilch eine neue Wasserleitung bauen. Das wurde auf einer gemeinsamen Sitzung von Technischem und Verwaltungsausschuss der Gemeinde Wachau bekannt. „Sie soll von der Pumpstation in Leppersdorf über die Felder zum Milchwerk verlegt werden. Derzeit holt das Unternehmen von den Grundstückseigentümern die Zustimmung für den Bau ein“, sagte der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). Statt dem bisherigen Durchmesser von 30 Zentimetern soll die Leitung einen Durchmesser von 40 Zentimetern haben, erläutert der Bürgermeister. Nach seinen Informationen will Sachsenmilch künftige Spitzen beim Wasserbedarf von 16000 Kubikmeter pro Tag mit der neuen Leitung ausgleichen können. Momentan liege der Verbrauch bei rund 8000 Kubikmeter pro Tag.

Die Pläne für den Bau der neuen Wasserleitung bestätigt Alexander Truhlar, Sprecher der Müller Gruppe. „Ja, wir haben Planungen in Auftrag gegeben“, sagt er. Ziel sei es natürlich, das Milchwerk in Leppersdorf auch künftig mit ausreichend Wasser zu versorgen. „Einen Zeitplan für den Bau kann ich aber noch nicht nennen. Sicher ist aber, die alte Leitung bleibt bestehen.“

In Leppersdorf werden jetzt Bedenken gegen das Bauvorhaben laut. „Wir befürchen, dass die Qualität unseres Trinkwassers sinkt“, sagte der Ortsvorsteher Volkmar Lehmann von der Offenen Bürgerliste (OBL). „Der Ort hängt an der Dreißig-Zentimeter-Leitung. Versorgt sich die Molkerei über das Rohr mit dem Durchmesser von vier Metern, könnte das Wasser in unserer Leitung lange stillstehen. Das würde die Qualität vermindern“, sagt der Ortsvorsteher. Außerdem könne es sein, dass kaum noch Wasser in Leppersdorf ankommt. „Wenn die Molkerei die Pumpen anwirft und über ihr Vierzig-Zentimeter-Rohr das Wasser ansaugt, ist vermutlich für uns kaum noch etwas übrig“, sagt Volkmar Lehmann. „Wir hoffen hier auf eine fundierte Planung“, sagte Lehmann.

Ortschafts- und Gemeinderat Falk Hanitzsch (OBL) schlägt einen Ausbau der bestehenden Leitung vor. „Auf halber Strecke zum Werk gibt es einen Abschnitt mit einem Durchmesser von nur zwei Metern. Dieses Stück müsste durch Rohre mit einem größeren Querschnitt ausgetauscht werden. So könnte man sich den Bau der neuen Leitung sparen. Und die Leppersdorfer würden zuverlässig versorgt wie bisher“, sagt er. Bürgermeister Veit Künzelmann verweist darauf, dass sich die Planungen noch ganz am Anfang befinden. „Leppersdorf braucht eine sichere Wasserversorgung und die wird auch gewährleistet“, sagt er. Die Leitung müsse einwandfrei funktionieren, da an ihr auch die Firma Helestra hängt. „Wir werden beim Trinkwasserzweckverband Bischofswerda-Röderaue dafür eintreten, dass es hier keine Probleme gibt“, sagt der Bürgermeister.

Künzelmann wies auch darauf hin, wie wichtig es ist, Großabnehmer beim Wasser zu haben. „Nur durch sie können die Preise für die Bürger stabil gehalten werden.“ Nach seinen Informationen würden auf den Trinkwasserzweckverband durch den Bau der neuen Leitung auch keine größeren Kosten zukommen. „So weit ich weiß, finanziert Müllermilch das Vorhaben selbst und baut die Leitung auch“, sagt er.

Quelle: sz-online.de Ausgabe Rödertal

Zuletzt geändert am: 19-09-2012 um 13:12

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