17.02.16|Baumfällung in Wachau gestoppt |
veröffentlicht am: 18-02-2016 |
Baumfällung in Wachau gestoppt
16 große Eschen sollten am Kirchweg in Wachau gefällt werden. Im Rahmen der ländlichen Neuordnung soll dort ein Weg mittels eines Straßenaufbaus und -querschnitts ausgebaut werden. Nach Einschätzung des BUND Sachsen und von Experten ist die geplante Fällung nach Sichtung der Unterlagen und Ortsbegehung nicht notwendig. Die geplante neue Straße ist teils unbegründet überdimensioniert und sollte nach einheitlichem Querschnitt realisiert werden. Dafür hätten alle großen Bäume in Fahrbahnnähe gefällt werden sollen. Es sind aber durchaus Detaillösungen für den Straßenaufbau sowie im Bereich der Baumwurzeln umsetzbar, die einen Erhalt der landschaftlich und ökologisch wertvollen Gehölze problemlos ermöglichen. Hier greift unter anderem das Vermeidungsgebot. Folgerichtig hat der BUND am vergangenen Montag, den 15. Februar 2016, Widerspruch gegen die Baumfällungen beim Landratsamt Bautzen und bei der Gemeinde Wachau eingelegt – mit unerwartet schnellem Erfolg:
Mit Schreiben von heute teilt das Landratsamt Bautzen mit, dass keine Gefahr in Verzug wäre, das Genehmigungsverfahren hiermit ausgesetzt wäre – die Bäume mithin nicht gefällt werden. Weiter kündigt das Landratsamt an, dass binnen der nächsten vier Wochen zu einer moderierten Gesprächsrunde mit BUND Sachsen, der Gemeinde Wachau, der Teilnehmergemeinschaft Wachau beim Landratsamt und dem Verband für Ländlichen Neuordnung Sachsen eingeladen würde, um den Konflikt zu einer einvernehmlichen Lösung zu bringen.
Prof. Dr. Felix Ekardt, Landesvorsitzender des BUND Sachsen, erklärt: „Wir freuen uns, dass es immer wieder aufmerksame Bürger vor Ort gibt, die uns auf solche drohenden Naturzerstörungen hinweisen. In diesem Fall halten wir es für überflüssig, die gesunden Bäume zu fällen, da sie in keiner Weise einer Ertüchtigung des Weges entgegenstehen oder den Verkehr auf der derzeitigen oder der neu anzulegenden Straße gefährden. Baumfällungen für Straßenersatzneubau und die Vernichtung von Alleen halten wir in der Regel für überflüssig, da das Straßennetz in Sachsen für die zu erwartenden Verkehrsbelastungen ausreichend ausgebaut ist, während Alleen nicht nur einen landschaftsbildenden Charakter haben, sondern auch als eine Art „Mini-Biotop“ in einer weitestgehend ausgeräumten Agrarlandschaft fungieren.“
Der BUND Sachsen wird gern an den anberaumten Gesprächen teilnehmen und sich durch Aufzeigen von Alternativen für den Erhalt der Allee am Schlosspark Wachau stark machen. Alleenschutz ist auch Biotopschutz und dient damit dem Erhalt der Biodiversität in Sachsen.
Zuletzt geändert am: 18-02-2016 um 02:17 >Zurück
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