skip to content

Gesunde Zukunft | NEWS

15.07.14|Bautzen|Erneut Wolf in der Lausitz illegal geschossen

veröffentlicht am: 14-07-2014
Gesunde Zukunft | NEWS >>

Erneut Wolf in der Lausitz illegal geschossen

Ein etwa ein Jahr altes weibliches Tier wurde tot bei Bautzen entdeckt. Das Landeskriminalamt ermittelt.

Von Irmela Hennig

 

Bautzen. Erst vor wenigen Tagen gab es gute Nachrichten für die Wolfsforscher in der Oberlausitz: Bei einigen Rudeln hat sich Nachwuchs eingestellt. Nun jedoch wurden die Mitarbeiter vom Wildbiologischen Büro Lupus böse überrascht. Ein tot aufgefundener Wolf ist vermutlich illegal geschossen worden. Das etwa ein Jahr alte Tier wurde am Sonntagmorgen im Graben der Kreisstraße zwischen Lömischau und Halbendorf nördlich von Bautzen entdeckt. Lupusmitarbeiter fanden Spuren, die auf eine Schusswunde hindeuteten und schalteten die Polizei ein, sagte Vanessa Ludwig vom Kontaktbüro Wolfsregion Lausitz in Rietschen nördlich von Görlitz.

Mitarbeiter des Landeskriminalamtes und ein Kriminaltechniker sind laut Polizei am Fundort gewesen und haben Spuren gesichert. Es laufen Ermittlungen gegen unbekannt wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz sowie das Tierschutzgesetz.

Inzwischen hat das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin den weiblichen Jungwolf untersucht und den Abschuss bestätigt. Nun prüft das Senckenberg-Institut für Naturschutzgenetik in Gelnhausen (Hessen), zu welchem Rudel das getötete Tier gehörte. Gefunden wurde es im Revier des Daubaner Rudels.

Der Abschuss ist der dritte innerhalb von sieben Monaten, sagte Vanessa Ludwig vom Wolfskontaktbüro. Insgesamt wurden damit nun sechs Wölfe in der Region illegal getötet. Fünf wurden geschossen, einer absichtlich überfahren. Bislang konnten keine Täter ermittelt werden. Doch das Landeskriminalamt arbeite „verschärft daran“, sagte Frank Meyer, Pressesprecher im Sächsischen Umweltministerium. Eine Wolfstötung sei kein Bagatelldelikt.

Wenn es gelingt, das Geschoss zu sichern, könne man prüfen, ob es zwischen den Wolfsabschüssen einen Zusammenhang gibt, hieß es aus der Polizei-Pressestelle in Görlitz. Man wolle aber den Ermittlern nicht vorgreifen.

Für Vanessa Ludwig sind die Tötungsvorfälle kein Zeichen für eine grundsätzliche Anti-Wolfsstimmung in der Lausitz. „Das sind Ausnahmen, die es wohl leider immer geben wird.“

Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt machen können oder verdächtige Personen bzw. Fahrzeuge an der Kreisstraße gesehen haben, werden gebeten, sich an die Polizeidirektion Görlitz oder eine andere Polizeidienststelle zu wenden. 03581-468224

Quelle: sz-online.de

Zuletzt geändert am: 15-07-2014 um 00:24

>Zurück

>Page drucken

Up
K