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02.04.16|Neue Pläne für Kirchweg

veröffentlicht am: 02-04-2016
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Neue Pläne für Kirchweg

Der BUND will die Fällung der 15 Eschen an der Straße in Wachau noch verhindern. Die Entscheidung liegt dann beim Landratsamt.

Von Thomas Drendel

Wachau. Großer Bahnhof am kleinen Kirchweg. In Wachau haben sich vor einigen Tagen Mitarbeiter des Landratsamtes Bautzen, des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Gemeinde Wachau und der Teilnehmergemeinschaft Wachau getroffen. Sie wollten sich die 15 Eschen, die entlang des Weges stehen, noch einmal genau ansehen und eine Entscheidung treffen, wie es mit ihnen weitergeht.

Vom Landratsamt war bereits eine Fällung der teils großen Bäume genehmigt worden. Nach Ansicht des BUND könnten sie trotz des Ausbaus des Weges stehen bleiben. Offenbar ist ein abschließendes Urteil schwieriger als gedacht. „Eine abschließende Festlegung, ob die Bäume nun gefällt werden müssen oder nicht, ist noch nicht getroffen worden“, sagt Sabine Rötschke, Mitarbeiterin des Landratsamtes. Nach ihren Angaben hat der BUND angeboten, eine Alternativplanung für den Ausbau der Straße vorzulegen. „Die Ausarbeitung und Prüfung dieser Pläne ist noch nicht abgeschlossen. Erst wenn das geschehen ist, wird eine Entscheidung fallen“, sagt sie.

Noch im vergangenen Jahr schien die Sache klar zu sein. Der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) hatte erklärte, dass das Stück Weg wie von vielen asphaltiert werden kann und das Amt für ländliche Neuordnung den Großteil der Kosten übernehmen wird. Als dann auch die Genehmigung kam, hatte niemand damit gerechnet, dass es noch ein zurück gibt. Doch Straßenbauingenieur Dr. Ditmar Hunger aus Dresden war durch die SZ auf die geplante Fällung aufmerksam geworden, sah sich den Weg an und kam zu dem Schluss, die Bäume müssten nicht gefällt werden. 

Neue Variante soll günstiger sein

Seiner Ansicht nach wird bei einem Ausbau keinesfalls die Standfestigkeit der Bäume gefährdet. „Die Wurzeln liegen in ausreichender Tiefe. Sie würden bei einem Ausbau nicht beschädigt. Gegebenenfalls könnte man die Straße etwas höher legen“, sagt er. Außerdem bezweifelt der ehemaliger Inhaber eines Planungsbüros auch, dass der Kirchweg für so extreme Belastungen ausgelegt werden muss, wie es laut den Plänen vorgesehen ist. „Es fahren nach meinen Informationen einige Fahrzeuge des Vereins Wunder Land darüber. Der Kirchweg muss nicht den Belastungen einer normalen Straße standhalten.“ Auch das Argument, zwischen Kirchmauer und der Baumreihe sei zu wenig Platz für einen regelgerechten Ausbau, folgt er nicht. „Ich habe nachgemessen. Der Abstand beträgt 4,70 Meter. Das reicht völlig aus.“

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Grüne Landtagsabgeordnete Wolfram Günther sehen das ähnlich. Im Bereich der Bäume sollte zu ihrem Schutz nach Detaillösungen gesucht werden, sagte BUND-Landeschef Felix Ekardt. Diese werden jetzt vermutlich in den neuen Sanierungsplänen auftauchen. Dennoch ist sich Ditmar Hunger sicher, dass ein wurzelschonender Ausbau des Kirchweges mit rund 60 000 Euro um die Hälfte günstiger als die geplante.

Sicher ist aber schon jetzt, die Bäume können in diesem Frühjahr nicht mehr gefällt werden. Die Frist ist dafür abgelaufen. Während der soeben begonnenen Vegetationsperiode ist eine Fällung untersagt. Ein Ausbau 2016 wäre also nur möglich, wenn die Bäume stehen bleiben sollten.

Quelle: sz-online.de

Zuletzt geändert am: 03-04-2016 um 21:54

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